Beschäftigungsstärkste Handwerksbranche Deutschlands fordert: Aus für die Minijobs

Zu den heutigen Zahlen des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung erklärt Bundesinnungsmeister Thomas Dietrich:

Als Arbeitgeber der beschäftigungsstärksten Handwerksbranche Deutschlands, dem Gebäudereiniger-Handwerk mit knapp 700.000 Beschäftigten, machen wir uns seit langem aus vielerlei Gründen für voll steuer- und sozialversicherungspflichtige Jobs stark – bundesweit und für alle Branchen ohne Ausnahme.

  • Minijobs sind zum einen nicht der Wunsch der Arbeitgeber. Für die Unternehmen ist ihr Einsatz die unflexibelste sowie teuerste (30 Prozent pauschale Arbeitgeberabgabe) Beschäftigungsform.
  • Minijobs widersprechen der Akzeptanz von steigenden Tariflöhnen. In unserer Branche arbeiten zurzeit mehr als 100.000 Minijobber an der 450-Euro-Grenze. Sie alle sind von tariflichen Lohnerhöhungen abgeschnitten (seit 1.1.2019: 10,56 Euro/West, 10,05 Euro/Ost, bis Ende 2020: 10,80 Euro bundesweit).
  • Diese Minijobber entscheiden sich aufgrund steigender Tariflöhne statt für mehr Geld für wenige Minuten mehr Freizeit pro Tag. Flexibilität für die Unternehmen ist damit ausgeschlossen. Im Gegenteil, es bedeutet massive Bürokratie, Arbeitsverträge müssen zu Tausenden angepasst werden.
  • Minijobs verhindern, dass Beschäftigte in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wechseln wollen. Schon gar nicht, wenn Steuerklasse 5, in der vor allem Frauen arbeiten, noch mehr Abzüge bedeutet.

All diese Argumente sprechen dafür, dass die Abschaffung der Minijobs mit Vehemenz auf die politische Agenda der Parteien gehört.