Klischee-Steuerklasse V endlich abschaffen – Diskriminierung per Lohnzettel

Auf ihrem 70. Ordentlichen Parteitag (26.4. bis 28.4.2019) fordert der FDP-Bundesvorstand in seinem Antrag „Freiheit durch Emanzipation“ die Abschaffung der Steuerklasse V.

Dazu erklärt Bundesinnungsmeister Thomas Dietrich:

Ein Steuersystem sollte einfach und geschlechtergerecht sein. Deutschlands Steuersystem ist beides nicht. Wir sind zum einen meilenweit von einer Steuererklärung entfernt, die auf einen Bierdeckel oder zumindest auf ein Blatt Papier passt. Hier wünschen wir uns als Unternehmen ein massives Lichten des Steuerdschungels.

Auf der anderen Seite fordern wir Geschlechtergerechtigkeit im Steuersystem – und zwar durch die Abschaffung der Steuerklasse V (in Kombination mit Steuerklasse III).

Steuerklasse V war und ist bis heute die Klischee-Steuerklasse, der in aller Regel nach wie vor die weniger verdienende Ehefrau unterliegt. Eine solche Steuerregelung ist unzeitgemäß, demotivierend und unterm Strich eine Diskriminierung per Lohnzettel.

Steuerklasse V führt nicht nur zu überdurchschnittlich hohen Abzügen vom monatlichen Bruttolohn, sondern zu ebenso hohen Einbußen bei Lohnersatzleistungen wie Elterngeld, Krankengeld oder Arbeitslosengeld I. Damit ist diese Steuerklasse das glatte Gegenteil von Wertschätzung und Motivation.

Der Antrag der FDP ist nicht nur steuerpolitisch, vor allem ist er gesellschaftspolitisch überfällig. Insofern bekommt er volle Unterstützung von den Gebäudereinigern, der beschäftigungsstärksten Handwerksbranche Deutschlands.