Im Gespräch mit Sarah Lutz: Deutschlands beste Nachwuchs-Gebäudereinigerin über Zukunftspläne, Werbung fürs Handwerk und ihren Handshake mit Bundeskanzler Olaf Scholz
Außergewöhnliche Wochen liegen hinter Sarah Lutz, nachdem die Baden-Württembergerin Anfang November in Düsseldorf die „Deutsche Meisterschaft“ im Gebäudereiniger-Handwerk für sich entschieden hat: eine Vielzahl an Interviews und Presseterminen, die offizielle Siegesfeier des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) mit allen Bundessiegern in Berlin sowie ein Besuch auf dem Stand des Bundesinnungsverbands des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) beim SPD-Bundesparteitags Mitte Dezember in der Hauptstadt. Genau dort haben wir uns mit der Gesellin zum Gespräch verabredet – für die heute veröffentlichte letzte „Glanzstück“-Podcast-Folge des Jahres.
Und plötzlich stand er da – Bundeskanzler Olaf Scholz. Erst als Gesprächsgast auf dem gegenüberliegenden Stand der „Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG)“, dann nach kurzem Zuruf neben Sarah Lutz und einer Show-Scheibe zur Präsentation der Glasreinigung auf dem BIV-Stand: „Er hat mich gefragt, wie es zu meinem Bundessieg gekommen ist und hat mir alles Gute gewünscht“, erzählt Sarah Lutz im Podcast. „Eine einmalige Erfahrung – man trifft nicht jeden Tag den Bundeskanzler und schüttelt seine Hand.“
Eine einmalige Erfahrung für Sarah Lutz war auch ihr Bundessieg. Drei Reinigungsaufgaben galt es für die insgesamt zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu bewältigen. Dabei habe es die ein oder andere Neuerung gegeben, so Sarah Lutz, etwa die Kirchenglas-Reinigung mit Bimsmehl. Vor allem aber nach der Polsterreinigung habe sie nicht mehr an den Titel geglaubt: „Ich habe die Flecken einfach nicht wegbekommen, so wie ich es mir vorgestellt habe. Da bin ich ziemlich ins Schwitzen gekommen.“
Auf ihren Titel, den sie als einzige Gesellin im Wettbewerb erkämpft hat, ist Sarah Lutz stolz und widmet ihn allen jungen Frauen im Handwerk. Insgesamt wünscht sich die 20-Jährige mehr Werbung für das Handwerk, speziell an Schulen oder im Social-Media-Bereich. Ihren Karriereweg nach dem Abitur bezeichnet sie selbst als „exotisch“, der Großteil ihres Freundes- und Bekanntenkreises habe sich nach der Schule eindeutig für ein Studium entschieden. „Es sorgt dann immer wieder für Staunen, wenn ich erzähle, dass ich als Gesellin mit 20 Jahren schon in Leitungspositionen arbeiten könnte. Da fehlt das Wissen um die Vielfalt und Karrierechancen im Handwerk. Hier gibt es Nachholbedarf.“
„Glanzstück“ – zu hören auf allen Podcast-Plattformen sowie im Web-Player des BIV: https://www.die-gebaeudedienstleister.de/service/presse-kommunikation/podcast-glanzstueck/podcast-folgen-2023