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Deutsche Meisterschaft im Gebäudereiniger-Handwerk 2024 | Badawi Salah aus Hamburg holt sich den Bundessieg

21.11.2024

Mehr als 100 Gewerke beteiligen sich jedes Jahr an Europas größtem Berufswettbewerb: der „Deutschen Meisterschaft im Handwerk“! Natürlich auch die Gebäudereinigung als beschäftigungsstärkstes Handwerk in Deutschland. Teilnahmeberechtigt sind Gesellinnen und Gesellen, die ihre Prüfung mit mindestens „gut“ abgeschlossen, zum Zeitpunkt der Prüfung das 27. Lebensjahr noch nicht überschritten und sich zuvor in den Länderwettbewerben als Erste durchgesetzt haben. Das heutige Bundesfinale im „Roten Rathaus“ von Berlin konnte Badawi Salah (26) aus Hamburg für sich entscheiden.

Badawi Salah ist vor elf Jahren aus Ägypten nach Hamburg gekommen und erst seit drei Jahren im Gebäudereiniger-Handwerk tätig. Nach seiner erfolgreichen Ausbildung ist sein nächstes erklärtes Karriereziel der Meistertitel. Zweiter wurde Taha Noori aus Berlin (25) vor Dominik Eberhardt aus Thüringen (19). Die drei Wettbewerbsbesten erhalten den mit insgesamt 4.500 Euro dotierten Carl-Gegenbauer-Preis des Bundesinnungsverbandes des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV). Zudem kämpfen sie im folgenden Jahr um den mit 2.000 Euro dotierten „Newcomerpreis“ der Branche.

Austragungsort war das „Rote Rathaus“ von Berlin, Sitz des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner (CDU). Er ließ es sich als „Hausherr“ nicht nehmen, die abendliche Siegerehrung persönlich zu begleiten. Unter den Augen der elfköpfigen Jury ging es im rund achtstündigen Wettbewerb zuvor um Bestleistungen an drei Stationen: die Reinigung eines denkmalgeschützten Granitbodens mit Orbitalmaschinen, die Aufbereitung des roten Teppichs im Eingangsbereich mit Shampoonierung und Sprühextraktion sowie die Reinigung der historischen Bleiverglasung in 7 Metern hohen Fenstern.

 

Foto (Quelle: BIV/Berno Buff), von links nach rechts: Olaf Bande/Obermeister Gebäudereiniger-Innung Berlin, Kai Wegner, Badawi Salah, Taha Noori, Dominik Eberhardt, Matthias Stenzel

Ziel des Wettbewerbs ist es alljährlich, die Vielfalt des Berufs näherzubringen und herausragenden Nachwuchs zu fördern. „Bei der Deutschen Meisterschaft sind die großen Scheinwerfer auf unser Handwerk gerichtet“, so BIV-Vorstandsmitglied Matthias Stenzel bei seiner Laudatio im Rahmen der Siegerehrung. „Natürlich sind alle gespannt darauf, wer die Bundessieger sind. Insgesamt verfolgt dieser Wettbewerb aber ein höheres Ziel: Mit diesem Leuchtturm-Event möchten wir Vorurteilen entgegentreten, Öffentlichkeit gewinnen und im wahrsten Sinne auch unser Image aufpolieren.“

 

„Große Tarifkommission“ auf Arbeitgeberseite macht Weg frei für Tarifkompromiss mit IG BAU

21.11.2024

Mehr als 16 Stunden war in der vergangenen Woche zwischen der Gewerkschaft IG BAU und dem Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) auf Arbeitgeberseite in Köln verhandelt worden. Gestern Nachmittag hat die bundesweite „Große Tarifkommission“ des BIV den tariflichen Weg für die Jahre 2025 und 2026 geebnet – einstimmig.

Im Kern sieht der 24-monatige Tarifvertrag eine Erhöhung der allgemeinverbindlichen Branchenmindestlöhne (Lohngruppe 1 und Lohngruppe 6) vor: In der Einstiegs-Lohngruppe (LG 1) steigt der Branchenmindestlohn zum 1. Januar 2025 von 13,50 Euro auf 14,25 Euro und zum 1. Januar 2026 auf 15 Euro. Der Branchenmindestlohn für Fachkräfte (LG 6) steigt zum 1. Januar 2025 von 16,70 Euro auf 17,65 Euro und zum 1. Januar 2026 auf 18,40 Euro. Die Azubivergütung erhöht sich zum 1. Januar 2025 je nach Lehrjahr auf 1000, 1150 bzw. 1300 Euro.
Vorbehaltlich der Zustimmung durch die IG BAU wäre der nächste Schritt die Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit im Rahmen des Arbeitnehmer-Entsendegesetzes beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS).

Tarifeinigung im Gebäudereiniger-Handwerk | Arbeitgeber: „Tarifkompromiss trägt den wirtschaftlich und politisch unsicheren Zeiten Rechnung“

15.11.2024

Nach 16-stündigen Verhandlungen konnten sich die Gewerkschaft IG BAU und der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerk (BIV) auf Arbeitgeberseite im Rahmen der vierten Tarifrunde in der Nacht vom 14. auf den 15. November in Köln auf einen Tarifkompromiss einigen. Der allgemeinverbindliche Branchenmindestlohn in der Einstiegs-Lohngruppe (Lohngruppe 1) steigt zum 1. Januar 2025 von 13,50 Euro auf 14,25 Euro und zum 1. Januar 2026 auf 15 Euro, eine Tariflohnerhöhung von insgesamt 11,1 Prozent. Der allgemeinverbindliche Branchenmindestlohn für Fachkräfte (Lohngruppe 6) steigt zum 1. Januar 2025 von 16,70 Euro auf 17,65 Euro und zum 1. Januar 2026 auf 18,40 Euro, eine Tariflohnerhöhung von insgesamt 10,2 Prozent. Die Azubivergütungen erhöhen sich zum 1. Januar 2025 für die zweijährige Laufzeit von 900, 1035 bzw. 1200 Euro je nach Lehrjahr auf 1000, 1150 bzw. 1300 Euro. Ein 13. Monatseinkommen sieht der Tarifvertrag nicht vor. Beide Seiten haben ab Ende 2025 Gespräche über einen möglichen Gewerkschaftsbonus ab 2027 vereinbart.

Hierzu erklärt der Vorsitzende der BIV-Tarifkommission Christian Kloevekorn:

„Es waren bis zum Schluss harte, teils verhärtete Gespräche. Vor allem die in dieser Höhe noch nie dagewesene Maßlosforderung der IG BAU von mehr als 30 Prozent für ein Jahr hat die Runde belastet.

Das Tarifpaket für die Jahre 2025 und 2026 ist für die Betriebe extrem herausfordernd. Am Ende steht ein Kompromiss, der den wirtschaftlich und politisch unsicheren Zeiten, den Interessen der Branche sowie der Sozialpartnerschaft Rechnung trägt.

Gewichtige Argumente sind die Allgemeinverbindlichkeit und die 2-jährige Planungssicherheit für Unternehmen und Auftraggeber. Gespräche über einen möglichen Bonus für Gewerkschaftsmitglieder werden erst Ende nächsten Jahres aufgenommen.

Foto (Quelle BIV): Christian Kloevekorn, Vorsitzender BIV-Tarifkommission und Ulrike Laux, Verhandlungsführerin IG BAU

Einigkeit mit der IG BAU besteht darin, sich dem Azubimangel auch tarifpolitisch zu stellen. Die Erhöhungen sind notwendig, wenn wir den Negativtrend zumindest abbremsen wollen.

Unsere Tarifeinigung ist am Ende auch ein Beleg für eine seit Jahrzehnten funktionierende Sozialpartnerschaft in unserem Handwerk. Damit setzen wir die klare Botschaft, die Tarifautonomie im anstehenden Bundestagswahlkampf nicht zum politischen Spielball zu machen.“

 

„Unternehmenspreis der Gebäudedienstleister 2024“ | Einstimmiges Juryurteil für „Schulten Gebäudedienste“ aus Nordrhein-Westfalen

05.11.2024

29 Unternehmen hatten sich bis Juli 2024 um den Preis beworben – den Titel gewinnt: „Schulten Gebäudedienste“ aus Remscheid. Das Traditionsunternehmen mit 2.600 Beschäftigten überzeugte die Jury mit seiner „Nummer gegen Kummer“. Seit 1999 haben Beschäftigte dort die Möglichkeit, sich mit ihren individuellen Anliegen und Sorgen vertrauensvoll an die betriebsinterne Sozialassistenz zu wenden. Die Preisübergabe fand heute Nachmittag im Rahmen des zweitägigen Branchenkongresses „Zukunftsforum Gebäudedienste“ in Weimar statt – veranstaltet vom Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) und dem Fachmedium „rationell reinigen“ aus dem Verlag „Holzmann Medien“. Die Verleihung wurde mit einem Grußwort von Dr. Katja Böhler (SPD), der Staatssekretärin für Forschung, Innovation und Wirtschaftsförderung in Thüringen, begleitet.

Ob Behördengänge, Hilfe im Bürokratiedschungel, ob Krankenbesuche oder einfach nur das offene Ohr und die sprichwörtliche Schulter zum Anlehnen – seit einem Vierteljahrhundert bietet das Unternehmen diese Möglichkeit. „Schulten Gebäudedienste“ möchte mit seiner Sozialassistenz Wertschätzung für die Mitarbeitenden zeigen und damit Bindung und Betriebszugehörigkeitsgefühl der Belegschaft erhöhen.

Die Jury [Holger Eickholz, Jury-Vorsitzender & Vorsitzender BIV-Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit, Tanja Cujic, BIV-Bundesvorstand, Matthias Stenzel, BIV-Bundesvorstand, Christian Schmitt, BIV-Ausschuss Technik und Betriebswirtschaft, Wolfgang Molitor, BIV-Hauptgeschäftsführer, Günter Herkommer, Chefredakteur „rationell reinigen“] bewertete diesen Ansatz als vorbildlich und votierte einstimmig: „Das Leuchtturm-Projekt überzeugt in Zeiten zunehmenden Personalmangels und hoher Fluktuation mit starkem Vorbildcharakter. Die ‚Nummer gegen Kummer‘ hat die Jury tief beeindruckt – denn sie zeigt, dass unsere Branche ein großes Herz hat! Dieses Engagement setzt Maßstäbe für eine herausragende Form der Unternehmenskultur.“

 

Foto (von links): Holger Eickholz, Heike Polixa, Sozialassistentin „Schulten Gebäudedienste“, Oliver Knedlich, geschäftsführender Mitgesellschafter „Schulten Gebäudedienste“, Dr. Katja Böhler

Der „Unternehmenspreis der Gebäudedienstleister“ wurde erstmals 2022 in München verliehen. Das Grußwort in Weimar hielt die Thüringische Staatssekretärin für Wirtschaft, Frau Dr. Katja Böhler. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und kommt einer karitativen Einrichtung nach Wahl des Siegers zugute.

 

„Newcomerpreis“ geht nach Baden-Württemberg

04.11.2024

Am Vortag des „Zukunftsforum Gebäudedienste“ tritt traditionell die Mitgliederversammlung des Bundesinnungsverbands des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) zu ihrer Herbstsitzung zusammen. Dabei tauschten sich die rund 120 Delegierten aus dem gesamten Bundesgebiet heute Nachmittag in Weimar mit dem Thüringischen Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) aus, der die Sitzung mit einem Grußwort eröffnet hatte (s. Foto). Im Rahmen der verbandspolitischen Themen stand vor allem die Information über die aktuelle Tarifrunde mit der IG BAU im Fokus. Zum dritten Mal wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung zudem der BIV-„Newcomerpreis“ verliehen. Nachdem der Titel im vergangenen Jahr an einen Gesellen aus Bayern ging, nahm den diesjährigen Preis die Baden-Württembergerin Sarah Lutz entgegen (s. Foto). Dotiert ist der Preis mit 2000 Euro.

Foto 1: Bundesinnungsmeister Thomas Dietrich und Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD),  Foto 2: Sarah Lutz und der Juryvorsitzende Holger Eickholz bei der Verleihung des „Newcomerpreises“

Doppeltitel für Sarah Lutz: Die 21-Jährige hatte im vergangenen Jahr in Düsseldorf den ersten Platz bei der „Deutschen Meisterschaft“ gewonnen. In diesem Jahr er-„postete“ sie sich den BIV-„Newcomerpreis“. Das Konzept sieht vor, dass die drei Nachwuchsbesten der „Deutschen Meisterschaft“ ein halbes Jahr lang im Social-Media-Bereich persönlich und individuell über ihr Handwerk berichten.

 

Die Jury, bestehend aus vier Mitgliedern des BIV-Ausschusses für Öffentlichkeitsarbeit [Olaf Bande, Ulf Henning, Erich Peterhoff, Vorsitzender Holger Eickholz], votierte einstimmig: „Auch dieser Titel ist hochverdient, weil Sarah Lutz unser Handwerk als Branchenbotschafterin in den sozialen Netzwerken würdig, erfrischend und sympathisch repräsentiert hat und dabei eine respektable Zahl an Likes, Klicks und Followern gewinnen konnte“, so der Jury-Vorsitzende Holger Eickholz: „Last but not least gratulieren wir Sarah Lutz zur bestandenen Meisterprüfung, die sie spannenderweise auch zum Thema bei Instagram gemacht hat.“

Ermöglicht hat den „Newcomerpreis“ das Ehepaar Erika und Franz Reitmeier (verstorben 2019 bzw. 2017). Dieses hatte dem BIV mit einem Erbe in Höhe von 20.000 Euro bedacht und damit das Anliegen verbunden, die Nachwuchsförderung voranzutreiben. Mehr als dreißig Jahre lang war Franz Reitmeir als Obermeister für die Innung Südbayern, mehr als 25 Jahre als Landesinnungsmeister für Bayern im Ehrenamt tätig, zudem war er Mitglied in der BIV-Tarifkommission.

 

 

BIV-Podcast „Glanzstück“ 3/2024

30.10.2024

Berichtspflichten, starres Arbeitszeitgesetz und Eingriff in die Tarifautonomie – Unternehmen im Dauerstress

Welche juristischen Herausforderungen belasten die Unternehmen aktuell? Das ist Thema der neuen „Glanzstück“-Folge, dem Podcast des Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV). Im Gespräch mit zwei ausgemachten Experten: Roland Wolf ist seit bald drei Jahrzehnten Geschäftsführer und Abteilungsleiter für Arbeitsrecht und Tarifpolitik bei der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Der zweite Gesprächspartner ist Jurist und „Betroffener“. Sven Fluske, Mitglied im BIV-Ausschuss für Rechts- und Wettbewerbsfragen und seit fünf Jahren Geschäftsführer in einem Mitgliedsunternehmen aus Ludwigshafen mit rund 1.300 Beschäftigten.

Ob Tariftreuegesetz, Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz oder Nachhaltigkeitsberichterstattung – beide Gesprächspartner eint die Überzeugung, dass die Bürokratielast steigt: „Wenn sie sich dieses bekannte Taschenbuch zum Arbeitsrecht ansehen, das ist in den letzten 40 Jahren knapp um das doppelte angewachsen“, so Roland Wolf. „Und keiner kann mir sagen, es sei alles doppelt so gut geworden.“

Sven Fluske wünscht sich vom Gesetzgeber Zurückhaltung statt Regelungswut, zum Beispiel bei der „Politisierung von Mindestlöhnen“. Mehr Flexibilität dagegen fordert er beim Arbeitszeitgesetz, etwa bei den Ruhezeiten. Das Arbeitszeitgesetz geht bis heute vom Acht-Stunden-Tag aus. Dabei sei eine Teilzeittätigkeit in der Gebäudereinigung viel verbreiteter: „Ich denke, man darf darüber einig sein, dass ich nach acht Stunden eine andere körperliche Belastung erfahren habe als nach vier Stunden. Das spiegelt sich überhaupt nicht in unserer arbeitsrechtlichen Gesetzgebung wider.“

Unverständlich, so Fluske, sei zudem, dass die Branche von manch aktueller Bürokratieentlastung durch die Bundesregierung gar nicht erst profitiere. So bleibt es der Gebäudereinigung als Branche des §2a Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetzes untersagt, Verträge in Textform auszufertigen: „Unsere Lohnabrechnungen laufen seit vielen Jahren digital, das läuft einwandfrei. Pauschal zu unterstellen, unsere Beschäftigten könnten mit digitaler Technik nicht umgehen oder hätten keinen Zugang dazu, geht wirklich an der Lebensrealität vorbei.“

Auch die aktuelle Debatte über die telefonische Krankschreibung spielt im Podcast eine Rolle. In der BIV-Herbstumfrage hatte eine große Mehrheit der Gebäudereiniger für die Abschaffung votiert. Roland Wolf von der BDA teilt diese Einschätzung zwar, wünscht sich jedoch eine Weitung der Debatte. Schließlich sei die telefonische Krankschreibung nur ein „Symptom“, nicht aber die „Quelle“. Laut BDA-Rechtschef bedarf es einer Diskussion über das Entgeltfortzahlungsgesetz als ein Element der Belastung: „Die Unternehmen zahlen in Deutschland eine gewaltige Summe von 77 Milliarden Euro Entgeltfortzahlung – an das Thema muss man einfach ran.“

„Glanzstück“ – zu hören auf allen gängigen Podcast-Plattformen sowie auf der BIV-Webseite: https://www.die-gebaeudedienstleister.de/presse-und-kommunikation/podcast-glanzstueck/#intro

Dritte Tarifrunde im Gebäudereiniger-Handwerk | Arbeitgeber legen IG BAU Tarifkompromiss vor

24.10.2024

3,7 % für 2025 und 2,5 % für 2026: Arbeitgeber legen IG BAU Tarifkompromiss vor, der die „äußerst schwierige wirtschaftliche Realität abbildet“

 

Auch in der dritten Tarifrunde für Deutschlands beschäftigungsstärkstes Handwerk zwischen der Gewerkschaft IG BAU und dem Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) auf Arbeitgeberseite hat es heute keine Einigung gegeben. Im Rahmen der rund sechs-stündigen Gespräche in Frankfurt am Main hat der BIV der Gewerkschaft seinen Lohnkompromiss unterbreitet: Dieser sieht für die zentrale Lohngruppe 1 (zurzeit 13,50 €) einen 24-monatigen Tarifvertrag vor: Die Arbeitgeberseite bietet für 2025 eine Lohnerhöhung von 3,7 % auf 14 Euro und für 2026 eine nochmalige Erhöhung um 2,5 % auf 14,35 Euro an. Übertragen auf die Lohngruppe der Glasreiniger wären dies für 2025 17,32 Euro und für 2026 17,75 Euro. Der nächste Verhandlungstermin ist für den 14. November 2024 in Köln geplant.

Hierzu erklärt der Vorsitzende der BIV-Tarifkommission Christian Kloevekorn:

„Nach der abstrusen Maßlos-Forderung von mehr als 30 Prozent pro Jahr und nach Terminabsagen der IG BAU für Juli, August und September hofft die Arbeitgeberseite im Sinne der Unternehmen, der Beschäftigten und der Auftraggeber endlich auf zielorientierte Verhandlungen.

Fakt ist: Die deutsche Wirtschaft steckt tief in der Krise. Wenn die Wirtschaft stagniert, dann stagniert in der Folge auch unser industrienahes Dienstleistungshandwerk, welches ausschließlich im Kundenauftrag tätig ist. Unsere aktuelle Herbst-Konjunkturumfrage unterstreicht, dass die Prognose der Unternehmen historisch negativ sind.

Wir haben der IG BAU heute einen Tarifkompromiss unterbreitet, der zum einen sachorientiert und entgegenkommend ist, und auf der anderen Seite die äußerst schwierige wirtschaftliche Realität abbildet.“

 

Die fünf wichtigsten Tarif-Fakten zum Gebäudereiniger-Handwerk

Herbst-Konjunkturumfrage | Schlechte Geschäftsprognosen im Gebäudereiniger-Handwerk | Branche fordert Abschaffung der telefonischen Krankschreibung

11.10.2024

Noch nie seit Einführung der Konjunkturumfrage des Bundesinnungsverbands des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) war der Herbst-Ausblick so negativ. Das Gebäudereiniger-Handwerk ist mit knapp 700.000 Beschäftigten Deutschlands personalintensivstes Handwerk. Seit 2019 präsentiert der Verband zweimal im Jahr exklusiv seine Daten. Demnach blicken lediglich 18,5 % der befragten Unternehmen auf 2025 mit positiver Geschäftserwartung. 43,4 % erwarten lediglich gleichbleibende Geschäfte, 38,1 % blicken mit negativen Vorzeichen in die Zukunft. Ähnlich kritisch – wenn auch nicht ganz so düster – fällt der Blick auf das laufende Jahr 2024 aus. Fokusthema der Umfrage ist die telefonische Krankschreibung, die die große Mehrheit der Unternehmen kritisch betrachtet.

 Der Ausblick auf das Jahr 2024 bleibt analog zu den Frühjahrszahlen von großer Skepsis gekennzeichnet: Nur noch 20,8 % (Frühjahr: 24,6 %) der befragten Unternehmen blicken mit positiver Geschäftserwartung auf das laufende Jahr. 56,1 % (Frühjahr: 47,4 %) erwarten gleichbleibende Geschäfte, 23,1 % (Herbst: 28 %) blicken mit negativen Vorzeichen auf die Geschäfte im Jahr 2024.

Telefonische Krankschreibung

Um Arztpraxen und Patienten zu entlasten, wurde die telefonische Krankschreibung in der Corona-Pandemie als Sonderregelung eingeführt und mehrfach verlängert. Seit Dezember 2023 ist die Krankschreibung per Telefon wieder grundsätzlich möglich – mit klarer Konsequenz für die Unternehmen der beschäftigungsstärksten Handwerksbranche in Deutschland: Bei 71,3 % der befragten Unternehmen hat sich der Krankenstand seitdem erhöht, bei 28,9 % ist er konstant geblieben, bei 0,8 % gesunken.

 

 

 

 

33,3 % der betroffenen Betriebe geben an, der Krankenstand habe sich durch die telefonische Krankschreibung konkret um bis zu 10 % erhöht. 22,4 % nennen eine Größenordnung von bis zu 20 %, 7,5 % geben eine Erhöhung um bis zu 30 % an: „Die telefonische Krankschreibung war in der Pandemie sinnvoll – nun gereicht sie unseren Betrieben den Zahlen nach aber eindeutig zum Nachteil“, so Bundesinnungsmeister Thomas Dietrich. „Es ist richtig, dass die Bundesregierung das Instrument im Rahmen ihrer Wachstumsinitiative überprüfen will – für uns ist die einzig richtige Konsequenz: Abschaffung.“

Die abschließende Meinung im Gebäudereiniger-Handwerk ist eindeutig: Eine Mehrheit von 81,4 % der befragten Unternehmen fordert die Abschaffung des Instruments. 10,5 % sind für Beibehaltung, 8,1 % sind unentschlossen.

Sorgenskala: Politischer Eingriff in die Tarifautonomie und steigende SV-Kosten

Zwei Themenfelder bereiten den Unternehmen besonders große Kopfschmerzen. Auf der Skala ganz oben (von 1 bis 10) rangiert mit 8,5 Punkten die Sorge vor zunehmendem Eingriff der Politik in die Tarifautonomie – sei es der erneute Eingriff der Bundespolitik in den gesetzlichen Mindestlohn, seien es Vergabemindestlöhne in Städten oder Bundesländern. Jüngstes Beispiel: Statt sich politisch aus der Lohnfindung herauszuhalten, hatte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) einen gesetzlichen Mindestlohn von rund 15 Euro ab 2026 gefordert und damit erneut die verantwortliche Mindestlohnkommission beschädigt.

Mit 7,8 Punkten ebenso hoch gewichtet ist die Sorge der Unternehmen vor explodierenden Kosten im Sozialversicherungssystem: Dabei sehen die befragten Betriebe mit 45 % die größte finanzielle Sprengkraft im Bereich der Krankenkassen, dicht gefolgt vom Rentensystem mit 39,9 %. 13,2 % beurteilen die Kostenprognosen für den Pflegebereich am kritischsten. Die Arbeitslosenversicherung sehen dagegen nur 1,9 % als größtes Problemfeld.

 

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An der Online-Umfrage haben sich im Zeitraum vom 12. bis 30. September 2024 bundesweit mehr als 400 Mitgliedsunternehmen beteiligt.

Tarifverhandlungen im Gebäudereiniger-Handwerk | Arbeitgeber fordern Gewerkschaft zu zügigem Tarifabschluss auf: „IG BAU spielt auf Zeit“

17.09.2024

Nach der zweiten Tarifrunde für Deutschlands beschäftigungsstärkstes Handwerk am 11. September 2024 fordert der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) die IG BAU auf, umgehend an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Die Verhandlungstaktik der Gewerkschaft bremse die gesamte Branche tarifpolitisch aus. Die Arbeitgeberseite hatte gehofft, dass die Gewerkschaft in der zweiten Verhandlungsrunde vor sechs Tagen von ihrer Maßlos-Forderung von mehr als 30 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten Abstand nimmt. Das ist nicht geschehen. Daher habe man sich auf eine dritte Runde vertagt – auf alleinigen Wusch der Gewerkschaft allerdings erst Ende Oktober.

Hierzu erklärt Christian Kloevekorn, Vorsitzender der BIV-Tarifkommission:

„Wir müssen feststellen, dass die IG BAU ein doppeltes Spiel spielt: In der Öffentlichkeit macht sie auf Attacke, am Verhandlungstisch dagegen spielt sie auf Zeit.

Zu den Fakten: Die Arbeitgeberseite hat nach der ersten Tarifrunde Mitte Juni angeboten, sowohl im Juli als auch im August weiterzuverhandeln. Dies hat die IG BAU abgelehnt. Genauso haben die Arbeitgeber nach der jüngsten Runde eine Fortführung der Gespräche Ende September und Anfang Oktober angeregt. Dies hat die IG BAU erneut abgelehnt und die Tarifrunde künstlich auf Ende Oktober gestreckt.

Unsere Unternehmen, die Beschäftigten und Auftraggeber erwarten seriöse und zielorientierte Verhandlungen. Wir wollen einen zügigen Tarifabschluss und fordern die Gewerkschaft daher auf, ihre Spielchen zu lassen und umgehend an den Verhandlungstisch zurückzukehren.“

Zweite Tarifrunde im Gebäudereiniger-Handwerk | Arbeitgeber: „Keine Basis für sinnhafte Gespräche“

11.09.2024

IG BAU beharrt auf Maßlos-Forderung von mehr als 30 Prozent pro Jahr – Arbeitgeber: „Keinerlei Basis für sinnhafte Gespräche“

Auch die zweite Tarifrunde für Deutschlands beschäftigungsstärkstes Handwerk zwischen der Gewerkschaft IG BAU und dem Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) auf Arbeitgeberseite hat keinerlei Bewegung gebracht. Im Gegenteil – die Gewerkschaft blieb im Rahmen der rund vierstündigen Gespräche in Frankfurt am Main bei ihrer Maßlos-Forderung von mehr als 30 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Die IG BAU fordert für die mit Abstand beschäftigungsstärkste Entgeltgruppe (Lohngruppe 1) eine Lohnerhöhung von 13,50 € auf 16,50 € [=22,22 %] sowie ein 13. Monatseinkommen für Gewerkschaftsmitglieder [= 8,33 % // in Summe = 30,55 %]. Der nächste Verhandlungstermin ist erst für Ende Oktober geplant. Die Arbeitgeberseite hatte mehrere kurzfristige Termine für Ende September und Anfang Oktober vorgeschlagen.

Der Vorsitzende der BIV-Tarifkommission Christian Kloevekorn erklärt:

„Die IG BAU weiß seit vielen Monaten, dass ihre Maßlos-Forderung von mehr als 30 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten keinerlei Basis für sinnhafte Gespräche ist. Und dennoch gab es heute ein und dieselbe Forderung. Fazit: Stillstand auf ganzer Linie.

Wir hatten uns in Tarifrunde zwei ein Mindestmaß an wirtschaftlichem Realitätssinn von der Gewerkschaft erhofft: Während die Inflation sinkt, erleben wir eine Stagnation der deutschen Wirtschaft, eine Flaute der Industrie, die sich aktuell zum Beispiel dramatisch bei VW zeigt, sowie ein trübes Geschäftsklima im Dienstleistungssektor – vor all diesen Schwierigkeiten für unser industrienahes Dienstleistungshandwerks verschließt die IG BAU ihre Augen.

Zwei Sachhinweise haben wir der Gewerkschaft vor der dritten Tarifrunde mit auf den Weg gegeben: Wir verhandeln nur über einen Tarifvertrag mit einer Laufzeit von mindestens 24 Monaten. Da wir zudem von der Allgemeinverbindlichkeit zutiefst überzeugt sind, setzen wir uns für Tarifregelungen ein, die für alle Gebäudereinigerinnen und Gebäudereiniger in Deutschland gleichermaßen gelten.

Erstaunlich ist, dass die IG BAU gleich drei kurzfristige Terminvorschläge der Arbeitgeberseite zur Unterbreitung eines Angebots abgelehnt hat und erst in knapp 7 Wochen weiterverhandeln will. So drängt sich der Eindruck auf, dass die Gewerkschaft an einem raschen Abschluss im Sinne der Beschäftigten, aber auch der Unternehmen und Kunden kein gesteigertes Interesse hat.“

Die fünf wichtigsten Tarif-Fakten zum Gebäudereiniger-Handwerk

BIV-Podcast „Glanzstück“ 2/2024 – Gebäudereiniger-Handwerk startet mit neuer „Azubi-App“

17.07.2024

Ab August 2024 bietet der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) seinen ausbildenden Mitgliedsunternehmen ein eigenes digitales Berichtsheft bzw. eine eigene Azubi-App an: „In der Schule lernen die jungen Menschen auch mit digitalen Medien. Insofern ist das Berichtsheft von Hand nicht mehr zeitgemäß“ – klare Zustimmung für das Projekt von Nina Eppers-Arens, BIV-Ausschussvorsitzende für Berufliche Bildung. Die 36-jährige Saarländerin wurde jüngst von der Mitgliederversammlung in Warnemünde neu gewählt. In der heute veröffentlichten „Glanzstück“-Folge, dem BIV-Podcast, geht es im Gespräch mit Nina Eppers-Arens zudem um Ursachen und Lösungen für den Azubi-Mangel sowie um die anstehende „Deutsche Meisterschaft“ in Berlin.

 

Für Nina-Eppers-Arens standen zwei Dinge bereits frühzeitig fest: Zum einen ihr Einstieg in das Familienunternehmen, in dem sie heute als Prokuristin tätig ist. Auf dem Weg dorthin hat die Saarländerin ganz unterschiedliche Lernerfahrungen gesammelt – Abitur, Studium, Ausbildung, Meistertitel. Zum anderen bezeichnet sie ihr Engagement in der Verbandsarbeit als folgerichtig. Schon ihr Vater habe sich als stellvertretender Landesinnungsmeister für die Ausbildung, das Handwerk und den bundesweiten Branchenaustausch engagiert: „Ehrenamt ist für mich persönlich, aber auch für unsere Gesellschaft eine wichtige Säule. Gerade Bildung ist der Schlüssel zum Erfolg und zur Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft. Mich treibt es an, die Themen aktiv mitzugestalten.“

Aktuell gibt es in der Gebäudereinigung in allen drei Lehrjahren zusammen nur noch rund 1.500 Azubis – im 10-Jahresvergleich ein Minus von 50 Prozent. Für die sinkenden Zahlen gebe es vielfältige Gründe, so Nina Eppers-Arens. Vor allem am Image der Branche müsse weiterhin gearbeitet werden. Entschlossen widerspricht die Ausschussvorsitzende aber Stimmen, die das Thema Ausbildung grundsätzlich in Frage stellen: „Jeder Azubi, den man gewinnt oder behält, ist wichtig. Zudem wird man denen nicht gerecht, die sich viele Jahre intensiv um das Thema gekümmert haben. Aufgeben ist gar keine Option!“

Auf die „Deutsche Meisterschaft“ im November im „Roten Rathaus“ in Berlin freut sich Nina Eppers-Arens ganz besonders. Nicht nur, weil der „Wettbewerb für das Image Gold wert ist“. Sondern auch, weil sie als Ausschussvorsitzende und Jury-Mitglied erstmals aktiv hinter die Kulissen schauen darf.

„Glanzstück“ – zu hören auf allen gängigen Podcast-Plattformen sowie über die BIV-Webseite: https://www.die-gebaeudedienstleister.de/presse-und-kommunikation/podcast-glanzstueck/#intro

„Ampel-Pläne im Schneckentempo“ – Gebäudereiniger-Handwerk kritisiert Abschaffung der Steuerklassen III/V 2030 als viel zu spät

16.07.2024

Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) hat in einem Referentenentwurf eines zweiten Jahressteuergesetzes 2024 endlich die lang geforderte Überführung der Steuerklassen 3 und 5 in des Faktorverfahren aufgegriffen. Diesen Schritt fordert Deutschlands beschäftigungsstärkste Handwerksbranche aus vielerlei Gründen seit langer Zeit. Bei aller Richtigkeit des Vorhabens und bei allem Verständnis für die Vorbereitungen in der Finanzverwaltung ist der geplante Reformbeginn zum Jahresbeginn 2030 höchst unbefriedigend. Dazu erklärt Bundesinnungsmeister Thomas Dietrich:

 

„Papier ist geduldig – das hat die Ampel einmal mehr bewiesen. Seit 2021 steht die Abschaffung der Steuerklassen-Kombination III/V im Koalitionsvertrag. Drei Jahre hat es bis zu einem Entwurf gedauert. Weitere fünfeinhalb Jahre soll die Reform nun in der Verwaltung vorbereitet werden.

Fest steht: Wenn unsere Unternehmen in diesem Schneckentempo planen und umsetzen würden, wären sie nicht mehr am Markt. Als Wirtschaft können wir bei den nächsten Gesetzen, Regelungen, Vorgaben oder Bürokratieauflagen aber hoffentlich auch auf derlei üppige Vorbereitungszeiten hoffen, die sich Politik und Verwaltung verordnen.

Ohne Frage: Die Reform ist richtig und lange überfällig: Steuerklasse V führt zumeist bei den arbeitenden Ehefrauen zu überdurchschnittlich hohen Abzügen vom Bruttolohn sowie zu hohen Einbußen bei Lohnersatzleistungen wie Eltern- oder Krankengeld. Im Zweifel entscheiden sich Ehefrauen gänzlich gegen Arbeit oder für weniger Arbeit. Insofern bedeutet die Reform mehr Rückenwind für den Arbeitsmarkt.

Umso unverständlicher ist es, dass die Bundesregierung bei dieser großen Relevanz des Themas einen solch unambitionierten und kleinen Gang einlegt.“

Unternehmen weisen IG-BAU-Rekordforderung von mehr als 30 Prozent entschieden zurück: „Mischung aus Maßlosigkeit und Realitätsverweigerung“

18.06.2024

Auftakt-Tarifrunde für Deutschlands beschäftigungsstärkstes Handwerk: Gewerkschaft IG BAU und Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) auf Arbeitgeberseite beendeten die Gespräche in Frankfurt am Main nach rund vier Stunden. Die Gewerkschaft fordert für die mit Abstand beschäftigungsstärkste Entgeltgruppe (Lohngruppe 1) nicht nur eine Erhöhung von 22,22 Prozent (13,50 € auf 16,50 €), sondern zudem ein 13. Monatseinkommen für Gewerkschaftsmitglieder. Dies bedeutet eine zusätzliche Lohnsteigerung von 8,33 Prozent. Insofern summiert sich die IG-BAU-Rekordforderung auf mehr als 30 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Der nächste Termin soll im September stattfinden.

Hierzu erklärt der Vorsitzende der BIV-Tarifkommission Christian Kloevekorn:

„Die Lohnforderung der IG BAU von mehr als 30 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten bewerten wir als eine Mischung aus Maßlosigkeit und Realitätsverweigerung.
Aus diesem Grund hat die Arbeitgeberseite heute kein Gegenangebot vorlegen können. Zu eklatant ist der Abstand zwischen den völlig überzogenen Visionen der IG BAU und dem Blickwinkel der Unternehmen.

Die IG BAU blendet den wirtschaftlich schwierigen Kontext für unser industrienahes Dienstleistungshandwerk völlig aus: Während sich die Inflation gerade auch im Sinne der Beschäftigten normalisiert, ist die Wirtschaftsprognose für Deutschland mager, die Auftraggeber für Reinigungsdienstleistungen agieren merklich zurückhaltend und die Branchenstimmung der Unternehmen ist laut aktueller Frühjahrsumfrage gedämpft.

Die Auftaktrunde war inhaltlich frustrierend. In Runde zwei wünschen wir uns von der IG BAU eine Besinnung auf ein Mindestmaß an wirtschaftlicher Seriosität.“

BIV-Mitgliederversammlung: Erfolgreiche Ausschuss-Wahlen im Zentrum der Sitzung

17.05.2024

Die Mitgliederversammlung des Bundesinnungsverbands des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) hat heute in Warnemünde getagt. Neben dem „Bericht aus Berlin“ von Bundesinnungsmeister Thomas Dietrich und einer Vorschau auf die anstehende Tarifrunde durch Christian Kloevekorn, den Vorsitzenden der Tarifkommission, stand nach drei Jahren turnusgemäß die personelle Besetzung der Fachausschüsse im Zentrum der Sitzung. Politischer Spitzengast war Dr. Heiko Geue (SPD), Finanzminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Die Einladung an die Ostsee hatte die Landesinnung Nordost anlässlich ihrer 100-Jahr-Feier ausgesprochen, welche am Vorabend feierlich begangen wurde.

Die rund 90 Delegierten aus dem gesamten Bundesgebiet bestätigten drei von vier Ausschuss-Vorsitzende: Holger Eickholz (Öffentlichkeitsarbeit), Detlef Ptak (Recht- und Wettbewerbsfragen) sowie Karl Breer (Technik und Betriebswirtschaft).

Neu gewählt wurde die saarländische Unternehmerin Nina Eppers-Arens als Vorsitzende für den Ausschuss Berufsbildung. (Die Auflistung der gewählten Ausschussmitglieder finden Sie in den folgenden Tagen auf unserer Webseite.)

Marion Presek-Haster hatte nach sechsjähriger Amtszeit nicht mehr für den Vorsitz im Berufsbildungs-Ausschuss kandidiert. Als zuständiges Bundesvorstands-Mitglied würdigte Matthias Stenzel ihr Wirken: „Mit Deinem unermüdlichen Einsatz hast Du unsere Ausschussarbeit mit den vielen zählbaren Erfolgen in den vergangenen Jahren auf ein neues Level gehoben.“ In der Amtszeit von Marion Presek-Haster ist unter anderem die neue Gesellenprüfungsverordnung in Kraft getreten, die inhaltliche Neuaufstellung der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung vorangetrieben sowie die Meisterprüfungsverordnung neu aufgestellt worden.

Nach rund zehnjähriger „Dienstzeit“ und einjährigem Relaunch-Prozess innerhalb des Verbandes wurde den Delegierten zudem die neue BIV-Webseite offiziell vorgestellt.

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Fotohinweise (Quelle BIV): 1 Thomas Dietrich und Finanzminister Dr. Heiko Geue // 2 Die vier Ausschussvorsitzenden (von links nach rechts): Karl Breer, Holger Eickholz, Nina Eppers-Arens, Detlef Ptak // 3 Matthias Stenzel und Marion Presek-Hast

Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) weist Tarifforderung der IG BAU als „abenteuerlich“ zurück

24.04.2024

Die IG BAU hat heute ihre Lohnforderung für die anstehende Tarifrunde veröffentlicht. Die Gewerkschaft fordert 3 Euro mehr pro Stunde und damit für die beschäftigungsstärkste Lohngruppe 1 (aktuell 13,50 Euro) eine Erhöhung um 22,22 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Die erste Tarifrunde findet am 18. Juni 2024 statt.

Hierzu erklärt der Vorsitzende der BIV-Tarifkommission Christian Kloevekorn:

„Hohe Abschlüsse zu fordern, gehört zur Tradition und auch zum Marketing der Gewerkschaft. Zu groß sollte der Abstand zwischen Wunsch und Wirklichkeit allerdings nicht ausfallen, bevor man in seriöse Gespräche eintritt.

Zur Wirklichkeit: Während sich die Inflation mehr und mehr normalisiert, bleibt die Wirtschaftsprognose für Deutschland nachweislich mau und die Stimmung bei den Unternehmen der Gebäudereinigung laut aktueller Frühjahrsumfrage eingetrübt: https://www.die-gebaeudedienstleister.de/presse/aktuelle-presseinformationen/detail/fruehjahrs-konjunkturumfrage-stimmung-in-deutschlands-beschaeftigungsstaerkstem-handwerk-weiter-eingetruebt

Vor diesem Hintergrund ist eine Lohnforderung von 22,22 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten als geradezu abenteuerlich zu bezeichnen und kann nur deutlich zurückgewiesen werden.“

Frühjahrs-Konjunkturumfrage – Stimmung in Deutschlands beschäftigungsstärkstem Handwerk weiter eingetrübt

24.04.2024
  • Mehrheit der Unternehmen sucht bis zu 10 Prozent mehr Personal
  • Knapp die Hälfte der Betriebe muss auf neue Kundenaufträge verzichten
  • Bürgergeldkonzept sorgt kaum für Personalgewinnung

Die Stimmung der Unternehmen im Gebäudereiniger-Handwerk bleibt eingetrübt und stagniert damit auf dem Niveau der Herbst-Umfrage 2023 (siehe unten). Das ist das Ergebnis der heute veröffentlichten Frühjahrs-Konjunkturumfrage des Bundesinnungsverbands des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV). Seit 2019 präsentiert der Verband zweimal im Jahr exklusiv seine Daten. 24,6 % (Herbst 2023: 24,7 %) der befragten Unternehmen blicken mit positiver Geschäftserwartung auf das Gesamtjahr voraus. 47,4 % (Herbst: 49,1 %) erwarten gleichbleibende Geschäfte, 28 % (Herbst: 26,2 %) blicken mit negativen Vorzeichen auf 2024. Fokusthema der Umfrage ist die zunehmende Personalnot der Betriebe – mit messbaren Negativfolgen.

Mehrheitlich fehlt den Unternehmen zusätzliches Personal in einer Größenordnung von bis zu 10 Prozent. Dies gibt mehr als jeder zweite befragte Gebäudedienstleister an (53,9 %). Mehr als ein Fünftel (21,8 %) beziffert den Personalbedarf auf bis zu 20 Prozent. 10 % der Unternehmen geben an, ihnen fehle Personal in einer Größenordnung von bis zu 30 Prozent. 10,9 % sagen dagegen, sie seien nicht auf der Suche nach zusätzlichem Personal.

Personalnot bedeutet Umsatzeinbußen und Auftragsverzicht

Fehlendes Personal heißt fehlendes Geschäft und fehlendes Wachstum. So beziffert fast die Hälfte der befragten Unternehmen (47,4 %) den personalbedingten Umsatzverlust auf bis zu 10 Prozent. 21,2 % geben Umsatzeinbußen von bis zu 20 Prozent an. 22,8 % können keinen Umsatzverlust erkennen oder diesen nicht beziffern. Der steigende Personalmangel hat bei fast der Hälfte der befragten Unternehmen zur Folge, keine neuen Aufträge annehmen zu können: 45,3 % geben an, sie müssten sehr häufig bzw. häufig auf die Annahme neuer Kundenaufträge verzichten. Bei 28,6 % ist dies gelegentlich der Fall. 26,1 % machen diese Erfahrung selten bis nie.

Branche steht für Internationalität und Vielfalt

In der aktuellen politischen Debatte in Deutschland gibt es auch Stimmen, die sich gegen die Europäische Union, gegen Vielfalt, gegen Integration und Migration aussprechen. Bundesinnungsmeister Thomas Dietrich stellt für das Gebäudereiniger-Handwerk einmal mehr klar: „Wir sind die Branche der Chance – für alle! Unsere Zahlen untermauern, dass in unseren Betrieben Weltoffenheit, Vielfalt und Toleranz herrschen.“ 78,4 % der befragten Unternehmen halten es im Rahmen ihrer Personalsuche für sehr wichtig, wichtig bzw. eher wichtig, auf Menschen aus der ganzen Welt sowie mit Migrations- und Fluchthintergrund zu setzen. 14 % bezeichnen diesen Aspekt eher als unwichtig, 7,6 % als unwichtig.

Kaum Beschäftigte aus dem Bürgergeldbezug für die Betriebe gewonnen

Die BIV-Herbstkonjunkturumfrage 2023 hat für ein großes politisches sowie mediales Echo gesorgt. Damals hatte eine große Mehrheit der Unternehmen Sorge (Bewertungsskala 8,8 von 10) geäußert, dass Bürgergeld trete zunehmend in Konkurrenz zum Lohnerwerb: https://www.die-gebaeudedienstleister.de/presse/aktuelle-presseinformationen/detail/herbst-konjunkturumfrage-2023

Auch diesmal haben wir unsere Unternehmen zu dem Thema befragt. Schließlich ist es erklärtes Ziel des Bürgergeldkonzepts der Bundesregierung, Menschen auf dem Weg in den Arbeitsmarkt weiterzubilden, zu qualifizieren und ihnen einen Berufsabschluss zu ermöglichen. 85,7 % der befragten Unternehmen ist es seit Einführung des Bürgergelds zum Januar 2023 nicht gelungen, Menschen aus dem Bürgergeldbezug für eine Arbeit, eine Weiterbildung, Qualifizierung oder auch eine Ausbildung zu gewinnen. 9,4 % konnten diese Frage nicht beantworten. 4,9 % der Betriebe gaben an, Menschen aus dem Bürgergeld für die Gebäudereinigung gewonnen zu haben.

BIV-Podcast „Glanzstück“ Arbeitsrecht, Gesetzesvorhaben, Gerichtsurteile: Verbandspodcast des Gebäudereiniger-Handwerks startet mit neuer inhaltlicher Ausrichtung ins Jahr 2024

19.02.2024

Der Podcast des Bundesinnungsverbands des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) geht in sein viertes Produktionsjahr – mit neuer inhaltlicher Schwerpunktsetzung: 2024 stehen in „Glanzstück“ konkrete juristische Themen, Gesetzesvorhaben der Bundespolitik und der EU sowie zentrale Urteile der Arbeitsgerichte im Fokus. Neben Podcast-Host Christopher Lück, Geschäftsführer für Politik und Kommunikation, wird die neue Verbandsjuristin Andrea-Simone Johannes im Podcast-Gespräch für die juristische Expertise und Einordnung sorgen. Zum Auftakt geht es um die aktuelle Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts (BAG) zur Krankmeldung nach Ausspruch einer Kündigung. So hat das BAG entschieden, dass unter bestimmten Voraussetzungen im Zusammenhang mit der Kündigung des Arbeitsverhältnisses die AU- Bescheinigung/elektronische Krankschreibung nicht mehr Beweis genug dafür ist, dass ein Arbeitnehmer oder eine Arbeitnehmerin tatsächlich arbeitsunfähig erkrankt ist.

Vielfalt und Wandlungsfähigkeit haben den BIV-Podcast „Glanzstück“ in den vergangenen drei Jahren ausgezeichnet. „Wir haben seit 2021 immer versucht, neue Themen, neue Köpfe und neue Perspektiven zu finden und einzunehmen“, so Christopher Lück. „Das soll in diesem Jahr mit einem gänzlich anderen Zuschnitt unseres Podcasts auch der Fall sein.“

Der Impuls für einen fachspezifisch juristischen Podcast kam von Andrea-Simone Johannes, die seit Anfang 2024 als Syndikusrechtsanwältin beim BIV arbeitet. Sie blickt auf jahrzehntelange Expertise vor allem im Arbeitsrecht zurück. In den vergangenen 17 Jahren war sie Leiterin der Rechtsabteilung bei einem renommierten Unternehmen des Gebäudereiniger-Handwerks in Lübeck. Seit 2017 ist Andrea-Simone Johannes zudem Mitglied im BIV-Ausschuss für Rechts- und Wettbewerbsfragen.

In ihrem Unternehmen hat Andrea-Simone Johannes nicht nur Seminare und später Webinare gehalten, sondern für die Objektleiterinnen und Objektleiter einen Wissenspodcast etabliert: „Im Sinne unseres Dienstleistungsgedankens ist es aus meiner Sicht absolut sinnvoll, auf unterschiedlichen Wegen zu kommunizieren“, so die BIV-Juristin. „Damit können wir relevante Informationen jederzeit, an jedem Ort abrufbar bereitstellen und das neben der gebotenen Sachlichkeit hoffentlich auch auf eine unterhaltsame Art und Weise.“

„Glanzstück“ – zu hören auf allen Podcast-Plattformen sowie im Web-Player des BIV: https://www.die-gebaeudedienstleister.de/service/presse-kommunikation/podcast-glanzstueck/podcast-folgen-2024

13,50 Euro und 16,70 Euro: Branchenmindestlöhne im Gebäudereiniger-Handwerk steigen zum Jahreswechsel – Tarifrunde 2024 wird „extrem herausfordernd“

02.01.2024

Zum 1.1.2024 greift die zweite Stufe des Tarifvertrags, auf den sich die Gewerkschaft IG BAU und der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) auf Arbeitgeberseite Anfang Juni 2022 geeinigt hatten. Demnach steigt der Branchenmindestlohn (Lohngruppe 1) zum 1.1.2024 von 13 auf 13,50 Euro. Der zweite Branchenmindestlohn für Gesellinnen und Gesellen (Lohngruppe 6) erhöht sich von 16,20 Euro auf 16,70 Euro.

Beide Branchenmindestlöhne sind gemäß Arbeitnehmer-Entsendegesetz allgemeinverbindlich und gelten bis Jahresende 2024 bundesweit auch für nicht tarifgebundene Unternehmen und Beschäftigte: https://www.die-gebaeudedienstleister.de/die-branche/tarifpolitik

Mit der zweiten Stufe des Tarifvertrags setzt sich 9m Bereich der Einstiegslöhne für ungelernte Arbeitskräfte weiter deutlich (rund 9 Prozent) vom allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn ab.

Weiterhin gilt für die Branche ein unbefristeter, ebenso allgemeinverbindlicher Rahmentarifvertrag. Dieser regelt unter anderem 30 Urlaubstage, Zuschlagsregeln für Nacht-, Sonn- und Feiertage sowie Erschwernis- und Belastungszuschläge: https://www.die-gebaeudedienstleister.de/die-branche/tarif-und-personal/rahmentarifvertrag

Für dieses Jahr hat der BIV der Gewerkschaft bereits reguläre Tarifgespräche zugesagt: „Als industrienahes Dienstleistungshandwerk geht es uns nur gut, wenn es der Wirtschaft gut geht“, so Christian Kloevekorn, Vorsitzender der BIV-Tarifkommission. „Das ist weder aktuell noch perspektivisch der Fall, ganz im Gegenteil: Die Wirtschaft in Deutschland schwächelt, der Ausblick ist mehr als fragil. Insofern gehen wir von einer extrem herausfordernden Tarifrunde mit der IG BAU aus, die seit Monaten bereits mit massiven finanziellen Forderungen in die Öffentlichkeit strebt.“

Deutsche Meisterschaft im Gebäudereiniger-Handwerk 2023 – Sarah Lutz aus Baden-Württemberg setzt sich gegen neun Gesellen durch und erkämpft sich den Bundessieg

09.11.2023

Mehr als 100 Gewerke beteiligen sich jedes Jahr an Europas größtem Berufswettbewerb: der „Deutschen Meisterschaft im Handwerk“! Natürlich auch die Gebäudereinigung als beschäftigungsstärkstes Handwerk Deutschlands. Das heutige Bundesfinale in Düsseldorf konnte Sarah Lutz (20) aus Baden-Württemberg für sich entscheiden – sie war neben neun Gesellen als einzige Nachwuchs-Handwerkerin an den Start gegangen.

9Sarah Lutz hat nach dem Abitur 2021 in diesem Sommer ihre duale Ausbildung mit Bestnote abgeschlossen. Ihr Lehrbetrieb war ein Innungsunternehmen in Konstanz, ihre Berufsschule die „Gewerbliche Schule Metzingen“. Seit kurzem ist sie im FIGR (Forschungs- und Prüfinstitut für Facility Management) tätig. Ihre nächste Karrierestation ist die Meisterprüfung. Zweiter wurde Leon Hunte aus Niedersachsen vor Paul Knieper aus Rheinland-Pfalz. (Foto von links: Hunte, Lutz, Knieper, Quelle: BIV)9

Die drei Wettbewerbsbesten erhalten den mit insgesamt 4.500 Euro dotierten Carl-Gegenbauer-Preis des Bundesinnungsverbandes des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV). Zudem kämpfen sie im folgenden Jahr um den mit 2.000 Euro dotierten „Newcomer-Preis“ der Branche.

Austragungsort war die Basilika St. Lambertus. Unter den Augen der achtköpfigen Jury ging es um die besten Leistungen an drei unterschiedlichen Stationen: Grundreinigung von Kirchenschutzglas, textile Grundreinigung von Polsterbelägen sowie maschinelle Reinigung des Natursteinbodens: „Wann hat man schon einmal die Gelegenheit, für die Reinigung und damit den Werterhalt eines jahrhundertealten Wahrzeichens einer Stadt verantwortlich zu sein“, gratulierte Matthias Stenzel bei der Siegerehrung. Stenzel ist BIV-Vorstandsmitglied und zuständig für den Themenbereich der Beruflichen Bildung.

Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch von Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen. Sie nahm sich heute Morgen Zeit, um die Leistung der Gesellinnen und Gesellen zu würdigen. (Foto, Quelle BIV)

Ziel des Wettbewerbs ist es, die Vielfalt des Berufs näherzubringen und herausragenden Nachwuchs zu fördern. Teilnahmeberechtigt sind Gesellinnen und Gesellen, die ihre Prüfung mit mindestens „gut“ abgeschlossen, zum Zeitpunkt der Prüfung das 27. Lebensjahr noch nicht überschritten und sich zuvor in den Länderwettbewerben als Erste durchgesetzt haben.

Herbst-Konjunkturumfrage 2023

17.10.2023

Stimmungslage in Deutschlands beschäftigungsstärkstem Handwerk eingetrübt // Bürgergeld verschärft Personalnot der Unternehmen

Die Stimmung der Unternehmen im Gebäudereiniger-Handwerk hat sich im Vergleich zur Frühjahrs-Umfrage 2023 wieder eingetrübt. Das ist ein Ergebnis der heute veröffentlichten Herbst-Konjunkturumfrage des Bundesinnungsverbandes des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV). Seit 2019 präsentiert der Verband zweimal im Jahr seine exklusiven Konjunkturdaten. Nur 24,7 % (Frühling: 40,5 %) der befragten Unternehmen haben demnach eine positive Geschäftserwartung für das laufende Jahr, 49,1 % (Frühling: 37,3 %) sehen die Geschäftssituation unverändert, 26,2 % (Frühling: 22,2 %) blicken mit einer negativen Prognose auf 2023. Der Ausblick auf 2024 bleibt ähnlich durchwachsen. Fokusthemen der Umfrage sind die ersten Auswirkungen des Bürgergelds auf die Unternehmen sowie der nicht vorhandene Bürokratieabbau durch die Bundesregierung.

Bürgergeld vs. Personalknappheit

Auf der Bewertungs-Skala der Unternehmen (1=keine Sorge bis 10=große Sorge) gibt es mit 8,8 große Sorge, dass das Bürgergeld zunehmend in Konkurrenz zum Lohnerwerb tritt. Laut Umfrage spüren viele Unternehmen bereits jetzt erste Auswirkungen des Bürgergelds, welches 2024 um mehr als 12 % steigen soll: 28,4 % der befragten Unternehmen geben an, dass bereits mehrere Beschäftigte mit konkretem Verweis auf das Bürgergeld gekündigt bzw. eine Kündigung in Aussicht gestellt haben. Weitere 40 % bestätigen diesen Trend, sprechen aber noch von Einzelfällen. 31,6 % können einen Negativeinfluss des Bürgergeldes auf die Personalsituation bisher nicht bestätigen.

„Dass das neue Bürgergeld bei sieben von zehn Unternehmen in Deutschlands beschäftigungsstärkstem Handwerk die Personalnot verschärft, sollte die Politik dringend alarmieren“, bewertet Bundesinnungsmeister Thomas Dietrich die Zahlen. „Die Balance zwischen Fordern und Fördern sowie sozialem Ausgleich und Anreiz zur Arbeit muss von der Politik dringend im Auge behalten werden – sonst droht eine gefährliche Entwicklung für den Arbeitsmarkt, die Wirtschaft und die Leistungsfähigkeit unseres Standortes.“

Bürokratieabbau: Schlechte Noten für die „Ampel“

Eindeutig negativ fällt das Urteil der Unternehmen zum Thema Bürokratieabbau durch die Bundesregierung aus. Auf der Bewertungsskala (1=kein Fortschritt bis 10=großer Fortschritt) liegt der Durchschnittswert bei außerordentlich niedrigen 1,8.

Damit ist es der „Ampel“ laut befragten Unternehmen bisher in keiner Weise gelungen, Deutschland digitaler, bürokratieärmer und moderner zu machen. Mit diesem Versprechen war die Bundesregierung unter anderem angetreten.

e nicht abgebrochen werden dürfen, sondern auch um Tätigkeiten wie die der Objektleiter, die im Vertrauen des Arbeitgebers auf das Einhalten der gesetzlichen Vorgaben ihren Arbeitsablauf flexibel und eigenverantwortlich gestalten“, so Wolfgang Molitor.

Ausblick 2024

Die Geschäftserwartungen für das kommende Jahr bleiben durchwachsen: 29,2 % der befragten Unternehmen haben positive, 38,3 % gleichbleibende und 32,5 % negative Geschäftserwartungen.

Heutige Bundestags-Anhörung: Gebäudereiniger-Handwerk fordert Flexibilität und Formfreiheit bei der Arbeitszeitaufzeichnung

09.10.2023

Heute Nachmittag befasst sich der Ausschuss für Arbeit und Soziales im Bundestag im Rahmen einer öffentlichen Anhörung mit dem Thema Arbeitszeiterfassung. Dazu gibt es Anträge von der Unionsfraktion sowie der Fraktion DIE LINKE. Im Rahmen der Verbändeanhörung hat sich der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) mit einer Stellungnahme beteiligt. Zudem ist Hauptgeschäftsführer Wolfgang Molitor als Gast geladen. Dieser machte vor der Anhörung noch einmal die klare Position der Unternehmen des Gebäudereiniger-Handwerks deutlich.

„Arbeitszeitaufzeichnungen sowohl in elektronischer als auch in Papierform sind gängige und seit Jahren bewährte Mittel unserer stark heterogenen und ortsunabhängig arbeitenden Dienstleistungsbranche – und diese zwei Möglichkeiten müssen auch bleiben“, so Wolfgang Molitor. Es sei mitnichten Aufgabe der Politik, völlig unterschiedlichen Branchen und Unternehmen in pauschaler Form vorzuschreiben, wie Arbeitszeiten zu erfassen sind.

Eine Pflicht zur ausschließlich digitalen Arbeitszeiterfassung sei in der betrieblichen Praxis des Gebäudereiniger-Handwerks – anders als etwa in einer Behörde oder einem festen Unternehmenssitz – schlichtweg nicht umsetzbar, so der Hauptgeschäftsführer. Gebäudereinigerinnen und Gebäudereiniger seien tagtäglich in mehr als 100.000 externen Objekten bundesweit im Einsatz: „Hier muss es Flexibilität und Formfreiheit bei der Art der Arbeitszeitaufzeichnung geben.“ Nicht unterschätzt werden dürfe zudem das Akzeptanzproblem unter vielen Beschäftigten, die gerade bei der elektronischen Arbeitszeitaufzeichnung ein verstärktes Gefühl der Überwachung haben.

Vertrauensarbeitszeit

Auch beim Thema Vertrauensarbeitszeit setzt der BIV auf praxistaugliche Regelungen. Demnach seien hinsichtlich der Arbeitszeiterfassung Ausnahmen zuzulassen, wenn die Dauer der Arbeitszeit nicht bemessen und/oder vorherbestimmt ist oder von Beschäftigten selbst bestimmt werden kann. „Da geht es nicht nur um Anwälte, die Fristen nicht verstreichen lassen dürfen oder Wissenschaftler, deren Experimente nicht abgebrochen werden dürfen, sondern auch um Tätigkeiten wie die der Objektleiter, die im Vertrauen des Arbeitgebers auf das Einhalten der gesetzlichen Vorgaben ihren Arbeitsablauf flexibel und eigenverantwortlich gestalten“, so Wolfgang Molitor.

„Tag des Handwerks“ – Gebäudereiniger lassen Eingangs-Lettern am „Haus des Deutschen Handwerks“ in Hochglanz erstrahlen

13.09.2023

Am kommenden Samstag, den 16. September 2023, findet zum 13. Mal der „Tag des Handwerks“ statt. An diesem Datum schaut die Republik auf Deutschlands Handwerkerinnen und Handwerker. Mehr als 100 Gewerke werben im Rahmen von unzähligen Aktionen für die Leistungsfähigkeit, die Vielfalt und die Karrierechancen im Handwerk. Natürlich beteiligt sich auch die Gebäudereinigung, mit knapp 700.000 MitarbeiterInnen Deutschlands beschäftigungsstärkstes Handwerk, in Form eines ganz besonderen Projekts. Dieses fand heute Mittag im Rahmen eines Fototermins in Berlin statt.

Zum bevorstehenden „Tag des Handwerks“ haben Gebäudereiniger-Gesellen den Schriftzug über dem Eingangsportal des historischen „Haus des Deutschen Handwerks“ in Berlin-Mitte professionell gereinigt und in Hochglanz erstrahlen lassen. Das 1908 fertig gestellte und im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigte Gebäude ist heute Eigentum und Sitz des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH).

Für die manuelle Reinigung der Messing-Buchstaben in circa 4 Metern Höhe kam eine Scheren-Arbeitsbühne zum Einsatz. Die vom Bundesinnungsverbands des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) initiierte Aktion wurde filmisch begleitet und wird zum „Tag des Handwerks“ kommuniziert.ierung an die ursprünglichen Aussagen hält und tatsächlich nachhaltig die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft und damit auch für unser Handwerk stärkt.“

„Es ist immer eine besondere Ehre, geschichtsträchtige Gebäude zu reinigen. Damit unterstreichen wir nicht nur die Besonderheit unseres Handwerks, vor allem unterstreichen wir damit eine unserer Kernaufgaben: Reinigung ist Werterhalt und stellt einen wesentlichen Baustein der Nachhaltigkeit dar“, so Tanja Cujic-Koch, Unternehmerin aus Berlin und Mitglied im BIV-Bundesvorstand. Ganz besonders bedankte sie sich beim „Hausherren“, dem Präsidenten des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) Jörg Dittrich, der den Fototermin mit seiner Teilnahme unterstützte.

Berlin ist und bleibt derweil auch in der kommenden Woche der wichtigste Ort für die Reinigungsbranche und -Industrie. Und zwar findet mit der „CMS Berlin“ vom 19. bis 22. September eine der zentralen europäischen Fachmessen für Reinigung und Hygiene statt. Die Messe war pandemiebedingt im Jahr 2021 ausgefallen.

Die Fotos sind für redaktionelle Zwecke freigegeben – Quelle BIV/Berno Buff [Tanja Cujic-Koch, Mitglied BIV-Bundesvorstand, Handwerkspräsident Jörg Dittrich, Ramon Sander, Gebäudereiniger-Geselle]

„CMS Berlin“ // Messe-Spezial-Podcast Teil 03 – Im Gespräch mit Bundesinnungsmeister Thomas Dietrich: „Klein-Klein, Diskussion, Streit – die ‚Ampel‘ hat ihren ursprünglichen Drive verloren“

12.09.2023

In genau einer Woche ist es so weit: Nach vierjähriger Pause (Pandemieausfalls im Jahr 2021) startet mit der CMS Berlin eine der wichtigsten Reinigungsfachmessen in Europa: „Treffen mit anderen Menschen, netzwerken, enger persönlicher Austausch jenseits von Zoom und Co. – darauf freue ich mich“, so Bundesinnungsmeister Thomas Dietrich in der heute veröffentlichten dritten und finalen „Glanzstück“-Podcast-Trilogie. Veranstalter ist die „Messe Berlin“, Trägerverbände sind der Industrieverband Hygiene und Oberflächenschutz (IHO), der Fachverband Reinigungssysteme im VDMA sowie der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV). Neben dem Ausblick auf die bevorstehende „CMS Berlin“ spricht Thomas Dietrich im BIV-Podcast über die aktuellen Herausforderungen des Gebäudereiniger-Handwerks sowie ausführlich über die Bundespolitik.

Dabei fällt das Urteil des Bundesinnungsmeisters mit Blick auf die „Ampel“ aktuell mehr als kritisch aus: „Die Koalition hat ihren ursprünglichen Drive, den sie zum Anfang hatte, leider verloren“, so Thomas Dietrich. „Es gibt viel Klein-Klein, Diskussion und Streit, es gibt parteipolitische Ränkespiele und Aufwiegeln gegeneinander. Es gibt nicht mehr den großen Wurf.“

Negativbeispiele gebe es zur Genüge, so Thomas Dietrich: Eingriffe in und permanente politische Diskussionen um die Höhe des gesetzlichen Mindestlohns, keine praxistauglichen Vorschläge beim Arbeitszeitgesetz und ein Bürgergeld, welches wenig geeignet scheint, arbeitsfähige Menschen für den Arbeitsmarkt zu gewinnen. Zudem habe die Koalition trotz öffentlicher Ankündigungen noch immer nicht die Abschaffung der Steuerklassen-Kombination 3/5 umgesetzt: „In Summe: Wir haben zurzeit nicht die Hoffnung, dass sich die Bundesregierung an die ursprünglichen Aussagen hält und tatsächlich nachhaltig die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft und damit auch für unser Handwerk stärkt.“

Ganz in alter Stärke dagegen sieht der Bundesinnungsmeister die „CMS Berlin“. Thomas Dietrich hofft, dass die Messe trotz des Corona-Ausfalls vor zwei Jahren nahtlos an das Rekordergebnis des Jahres 2019 anschließen kann. Das Erfolgsgeheimnis der Messe? „Die CMS ist die Messe, die den höchsten Praxisanspruch hat und die sich am stärksten an den Bedürfnissen der Besucher und Aussteller orientiert.“

Neben vielen Innovationen rund um die Themen Digitalisierung, Nachhaltigkeit oder Robotik freut sich der Bundesinnungsmeister besonders auf das „Praxisforum“. Dieses ist das inhaltliche Angebot der drei Trägerverbände an alle Fachbesucherinnen und Fachbesucher. Jeden Messetag wird es insgesamt rund 25 Fachvorträge ganz unterschiedlichster Themen geben: von Marketing für Unternehmen über Ausschreibungsmodalitäten, Nachhaltigkeit, IT-Sicherheit bis hin zu konkreten Reinigungstechniken.

Den Podcast mit Thomas Dietrich finden Sie auf allen bekannten Plattformen sowie auf der Webseite des BIV:https://www.die-gebaeudedienstleister.de/service/presse-kommunikation/podcast-glanzstueck/podcast-folgen-2023

„CMS Berlin“ // Messe-Spezial-Podcast Teil 02 – Im Gespräch mit Frank Ulbricht, Vorsitzender des Fachverbandes Reinigungssysteme im VDMA

15.08.2023

Die „CMS Berlin“ als eine der wichtigsten europäischen Reinigungsfachmessen rückt näher. Anlass genug, sich in „Glanzstück“, dem Podcast des Bundesinnungsverbands des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV), mit der CMS zu beschäftigen, die vom 19. bis 22. September stattfindet. Veranstalter ist die Messe Berlin. Hinzu kommen neben dem BIV zwei Trägerverbände – der Industrieverband Hygiene und Oberflächenschutz (IHO), dessen Vorsitzender Markus Häfner erster Gesprächsgast im Podcast war. In der heute veröffentlichten Folge sprechen wir mit Frank Ulbricht. Der Vorsitzende des Fachverbandes Reinigungssysteme im VDMA (Verband Deutscher Maschinen und Anlagenbau) spricht über seine Erwartungen und die Situation der Branche.

„Die Messe kombiniert auf ideale Weise eine hohe Qualität der Aussteller und Ausstellungsflächen mit einem attraktiven Rahmenprogramm“, so beschreibt Frank Ulbricht die spezifische Stärke der „CMS Berlin“. Neben dem persönlichen Austausch nach der langen Corona-Pause freut sich der Verbandsvorsitzende vor allem auf die zahlreichen Innovationen, die auf der CMS mit dem „Purus-Innovation-Award“ besonders im Fokus stehen. Der Award zeichnet Produkte, Tools und Systeme aus, die durch hohe Anwendungsqualität und eine überragende Gesamtkonzeption überzeugen.

Nachhaltigkeit und Digitalisierung – diese zwei Themenfelder werden laut Frank Ulbricht besonders breiten Raum einnehmen. In Sachen Digitalisierung hätten sich die Hersteller in den vergangenen Jahren besonders der Automatisierung und Robotik angenommen. „Hier erwarte ich tolle neue Maschinen und Ausstellungsstücke.“ Auch KI spiele in den Produkten bezüglich selbstlernender Systeme, aber auch in der Unterstützung und Verbesserung von Prozessen schon eine große Rolle. Schlüssel für mehr Nachhaltigkeit seien Langlebigkeit und Wiederverwertbarkeit der Maschinen, gute Wartung und Services sowie die stärke Nutzung von recycelten Materialien.

Die „CMS Berlin“ fällt für die Gerätehersteller wirtschaftlich in eine Phase, die Frank Ulbricht als „unsicheres Umfeld“ beschreibt. Die Unternehmen agieren weiterhin „vorsichtig und zurückhaltend“ bei Investitionen. Kosten für Energie und Personal haben zugenommen. Die Unsicherheiten der Weltwirtschaft belaste die stark exportabhängige Branche weiterhin.

Den Podcast mit Frank Ulbricht finden Sie auf allen bekannten Plattformen sowie auf der Webseite des BIV: https://www.die-gebaeudedienstleister.de/service/presse-kommunikation/podcast-glanzstueck/podcast-folgen-2023
Nächster Gesprächsgast wird im September Thomas Dietrich, Bundesinnungsmeister des Gebäudereiniger-Handwerks, sein.

„CMS Berlin“ // Messe-Spezial-Podcast | Im Gespräch mit Markus Häfner, Vorsitzender des Fachbereichs Gebäudereinigung im Industrieverband Hygiene und Oberflächenschutz (IHO)

26.06.2023

„Glanzstück“ Episode 26 bildet gleichzeitig den Auftakt zu einer Trilogie: Und zwar wollen wir diese und die beiden nächsten Podcast-Folgen des Bundesinnungsverbandes des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) der „CMS Berlin“ widmen, die vom 19. bis 22. September in der Hauptstadt stattfindet. Die CMS gehört zu den wichtigsten europäischen Messen für Reinigung und Hygiene, mit zuletzt fast 450 Ausstellern aus 120 Ländern und mehr als 20.000 Fachbesuchern. Veranstalter ist die Messe Berlin, hinzu kommen drei Trägerverbände: der Fachverband Reinigungssysteme im Verband Deutscher Maschinen und Anlagenbauer (VDMA), der BIV sowie der Industrieverband Hygiene und Oberflächenschutz (IHO). Markus Häfner, Vorsitzender des Fachbereichs Gebäudereinigung im IHO, macht im heute veröffentlichten Messe-Spezial-Podcast den Auftakt.

„Sehr große Wiedersehensfreude“, das ist das vorherrschende Gefühl bei Markus Häfner gut 10 Wochen vor dem Start der „CMS Berlin“. Die pandemiebedingte Absage im Jahr 2021 sei schmerzhaft, angesichts des Infektionsgeschehens aber auch im Nachhinein folgerichtig gewesen. Apropos Corona – verdaut habe seine Branche die Krise noch immer nicht, so Häfner: „Wir haben zwar keine Lockdowns mehr, aber immer noch eine reduzierte Flächennutzung. Ich persönlich glaube, dass ein gewisser Effekt bleiben wird. Die Zahlen der Branche zeigen: Trotz der massiven und notwendigen Preisanpassungen der letzten Jahre liegen die Umsätze auf Vorkrisenniveau.“

Personalmangel, Digitalisierung und Nachhaltigkeit – auch für Markus Häfner sind das drei der ganz großen Themen, die es auf der Messe miteinander zu erörtern gelte: „Der Mangel an Arbeitskräften muss über eine zunehmend automatisierte Reinigung ausgeglichen werden. Für die Forderung von Endkunden nach Nachhaltigkeitskonzepten müssen belastbare Lösungen aufgezeigt werden. Zugleich müssen die Prozesse vereinfacht und digitalisiert werden.“investiert haben. Insofern ist es eine echte Kampagne aus der Branche für die Branche!“

Digitalisierung bedeute zum Beispiel die Installation von smarten Dosieranlagen, die ferngewartet werden können, relevante Daten ermitteln und automatisierte Bestellvorgänge auslösen können. Zudem erwartet Markus Häfner, dass viele Anbieter auf der CMS ihr Sortiment mit Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit noch einmal erweitert und verbessert haben: „Faktisch gibt es heute eine Vielzahl von Hochleistungsprodukten, die auf natürlichen Inhaltsstoffen basieren, hervorragend abbaubar sind und die Reinigung erheblich unterstützen.“

Den Podcast mit Markus Häfner finden Sie auf allen bekannten Podcast-Plattformen sowie auf der Webseite des BIV:https://www.die-gebaeudedienstleister.de/service/presse-kommunikation/podcast-glanzstueck/podcast-folgen-2023

Nächster Gesprächsgast im August wird Frank Ulbricht sein, Vorsitzender des Fachverbandes Reinigungssysteme im VDMA.

Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) gibt Startschuss für neue Video-Kampagne – Erstmals Content für TikTok

23.05.2023

Mit der Veröffentlichung von mehr als sechzig Videos unterschiedlichster Machart, Stile und Formate gibt der BIV heute den Startschuss für seine neue Kampagne. Ziel ist es, gerade junge Menschen imagefördernd, modern und mit Bewegtbild auf die große Vielfalt der Tätigkeiten, auf technische Innovationen sowie auf die starken Ausbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten hinzuweisen. Der Verband wird die Videos in den kommenden Monaten in seinen sozialen Netzwerken veröffentlichen und für mehr Informationen auf seine Azubi-Webseite www.reinindiezukunft.de verlinken.

Alle Videos stehen den Landesverbänden und Innungen sowie den Mitgliedsbetrieben zur Verfügung – für den Einsatz auf Messen, bei Veranstaltungen oder im Social-Media-Bereich. Die Kampagne ist vom Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit unter Vorsitz von Holger Eickholz konzipiert, im April 2023 bei der Frühjahrssitzung des Ausschusses in Frankfurt am Main freigegeben und bei der Mitgliederversammlung Anfang Mai in Heidelberg erstmals präsentiert worden.

Gerade um junge Menschen zu erreichen, gehört die Produktion von Bewegtbild seit einigen Jahren zum strategischen Kommunikations-Schwerpunkt des Verbandes. „Markenkern dieser Kampagne ist eindeutig die Authentizität!“, so der Vorsitzende des Ausschusses für Öffentlichkeitsarbeit Holger Eickholz. „Wir sind besonders stolz darauf, dass insgesamt 15 Nachwuchs-Gebäudereinigerinnen und Gebäudereiniger – vom Azubi bis zum Gesellen – ihre Zeit, ihre Botschaft und ihre Persönlichkeit in die Kampagne investiert haben. Insofern ist es eine echte Kampagne aus der Branche für die Branche!“

Die Kampagne ist unterteilt in vier Video-Sequenzen: „Technik“, „Botschaften“, „Statements“ und „Influencer“. Für die „Statement“-Videos zum Beispiel standen Deutschlands beste Gesellen des „Bundesleistungswettbewerbs“ 2022 in Bremen geschlossen zur Verfügung. Für die „Influencer“-Videos, mit denen der Verband erstmals seinen neuen TikTok-Kanal zum Leben erwecken wird, konnte der BIV zwei Auszubildende gewinnen. TikTok ist als Kommunikationskanal für Verbände oftmals noch Neuland, mit Blick auf eine deutlich jüngere Zielgruppe jedoch die zurzeit vielversprechendste Plattform.

BIV-Imagefilm zum „Bundesleistungswettbewerb“ in Bremen für „mediaV-Award 2023“ nominiert

16.05.2023

Der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) ist in der „Kategorie Bewegtbild“ erneut für den „mediaV-Award“ nominiert worden – und zwar für seinen Filmbeitrag zum jüngsten „Bundesleistungswettbewerb“ in Bremen: https://youtu.be/wyzQkYLstQo

Bereits 2021 wurde der BIV für seine Corona-Kampagne #Rückendeckung mit dem Award ausgezeichnet, der alle zwei Jahre vom „Verbändereport“ für herausragende Kommunikationsleistungen an Verbände, Agenturen und Medienschaffende vergeben wird. Die BIV-Videoproduktion gehört in der Kategorie „Bestes Bewegtbild“ zu den insgesamt drei Finalisten:

Kategorie „Bestes Bewegtbild“ – 3 Nominierungen:

Schlaue Tiere trinken Wasser
diabetesDE e.V. – Deutsche Diabetes-Hilfe

Virtueller 360°-Rundgang in einem Betonfertigteilwerk mittels VR-Technik
Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre e. V. & perscape GmbH

Imagefilm – Bundesleistungswettbewerb in Bremen
Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV)

Die Produktion von Bewegtbild gehört seit einigen Jahren in zunehmendem Maße zum strategischen Kommunikations-Schwerpunkt des BIV. Auf Beschluss des Ausschusses für Öffentlichkeitsarbeit unter Vorsitz von Holger Eickholz wird der „Bundesleistungswettbewerb“ seit 2019 filmisch begleitet, so auch im Jahr 2022 in Bremen. Dort hatten die elf besten Gesellen im denkmalgeschützten „Haus des Reichs“ um den Titel des besten Nachwuchs-Gebäudereinigers Deutschlands gekämpft.

Die Preisverleihung findet am 12. Juni 2023 in Köln statt. Weitere Informationen zum Award finden Sie hier: https://www.media-v-award.de/nominierungen-media-v-awards-2023/

Energieeffizienz & Nachhaltigkeit im Gebäudereiniger-Handwerk – BIV-Podcast „Glanzstück“ mit Marcus Gast vom Umweltbundesamt (UBA)

15.05.2023

Vor kurzem hat der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) für seine Mitgliedsunternehmen den Flyer „Energiesparbeiträge durch das Gebäudereiniger-Handwerk“ herausgebracht (Anhang). Kernfrage: Wie können Dienstleister im Zusammenspiel mit Kunden durch Maßnahmen Energie und Kosten sparen und damit auch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten? Ob Reinigungsmittel auf Konzentrat-Basis, optimierter Einsatz der Fahrzeugflotte oder Verzicht auf Müllbeutel – Ideen gibt es viele, wie unser Gesprächspartner Marcus Gast vom Umweltbundesamt (UBA) in der heute veröffentlichten Podcast-Folge_25 erörtert. Zu hören ist der monatliche BIV-Podcast „Glanzstück“ auf allen bekannten Plattformen sowie im Web-Player des BIV: https://www.die-gebaeudedienstleister.de/service/presse-kommunikation/podcast-glanzstueck/podcast-folgen-2023

Der wohl größte Beitrag zur Energieeinsparung erfolgt bei der Umstellung auf die sog. Tagesreinigung. Die Reinigung während der Nutzungs- bzw. Öffnungszeiten gebe es auch im Umweltbundesamt, so Marcus Gast, der als Ingenieur für Biotechnologie seit 25 Jahren im Bereich Wasch- und Reinigungsmittel für das UBA tätig ist. Die Tagesreinigung sei nicht nur aus Gründen der Nachhaltigkeit, sondern auch aufgrund besserer Arbeitszeiten für das Personal schlüssig. Allerdings könne die Umstellung auch zu kleineren Konflikten führen: „Dass sich manche Kollegen am Morgen gestört fühlen, wenn die Tür aufgeht und das Reinigungspersonal die Mülleimer entleeren möchte – da gab es schonmal Diskussionen.“

Für Unternehmen, die nachhaltiger wirtschaften wollen, kommen laut Marcus Gast viele sinnvolle Einzelaspekte in Betracht: optimierte Transportwege, energiesparende Technik, Arbeiten mit Konzentraten. Jedes Unternehmen müsse jedoch einen individuellen Plan erstellen, denn bei weitem passe nicht jeder Nachhaltigkeitsprozess in jeden Betrieb: „Wir haben nach wie vor den Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit.“

Aus Sicht des UBA ist ein zentraler Wunsch, dass Reinigungsprodukte möglichst schadstoffarm sind, was den Gesundheitsschutz betrifft: „Duftstoffe zum Beispiel können bei den Mitarbeitenden Allergien auslösen. Weil bei uns die Beschäftigten häufig darauf reagieren, haben wir bei uns aus genau diesem Grund eingeführt, dass die Produkte duftstofffrei sein müssen“, so Marcus Gast. Der Markt sei in Sachen ökologisch vorteilhafter Produkte flexibler geworden.

BIV-Podcast „Glanzstück“: Im Gespräch mit Bundessiegerin Sarah Lutz

15.05.2023

Im Gespräch mit Sarah Lutz: Deutschlands beste Nachwuchs-Gebäudereinigerin über Zukunftspläne, Werbung fürs Handwerk und ihren Handshake mit Bundeskanzler Olaf Scholz

 

Außergewöhnliche Wochen liegen hinter Sarah Lutz, nachdem die Baden-Württembergerin Anfang November in Düsseldorf die „Deutsche Meisterschaft“ im Gebäudereiniger-Handwerk für sich entschieden hat: eine Vielzahl an Interviews und Presseterminen, die offizielle Siegesfeier des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) mit allen Bundessiegern in Berlin sowie ein Besuch auf dem Stand des Bundesinnungsverbands des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) beim SPD-Bundesparteitags Mitte Dezember in der Hauptstadt. Genau dort haben wir uns mit der Gesellin zum Gespräch verabredet – für die heute veröffentlichte letzte „Glanzstück“-Podcast-Folge des Jahres.

Und plötzlich stand er da – Bundeskanzler Olaf Scholz. Erst als Gesprächsgast auf dem gegenüberliegenden Stand der „Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG)“, dann nach kurzem Zuruf neben Sarah Lutz und einer Show-Scheibe zur Präsentation der Glasreinigung auf dem BIV-Stand: „Er hat mich gefragt, wie es zu meinem Bundessieg gekommen ist und hat mir alles Gute gewünscht“, erzählt Sarah Lutz im Podcast. „Eine einmalige Erfahrung – man trifft nicht jeden Tag den Bundeskanzler und schüttelt seine Hand.“

Eine einmalige Erfahrung für Sarah Lutz war auch ihr Bundessieg. Drei Reinigungsaufgaben galt es für die insgesamt zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu bewältigen. Dabei habe es die ein oder andere Neuerung gegeben, so Sarah Lutz, etwa die Kirchenglas-Reinigung mit Bimsmehl. Vor allem aber nach der Polsterreinigung habe sie nicht mehr an den Titel geglaubt: „Ich habe die Flecken einfach nicht wegbekommen, so wie ich es mir vorgestellt habe. Da bin ich ziemlich ins Schwitzen gekommen.“

Auf ihren Titel, den sie als einzige Gesellin im Wettbewerb erkämpft hat, ist Sarah Lutz stolz und widmet ihn allen jungen Frauen im Handwerk. Insgesamt wünscht sich die 20-Jährige mehr Werbung für das Handwerk, speziell an Schulen oder im Social-Media-Bereich. Ihren Karriereweg nach dem Abitur bezeichnet sie selbst als „exotisch“, der Großteil ihres Freundes- und Bekanntenkreises habe sich nach der Schule eindeutig für ein Studium entschieden. „Es sorgt dann immer wieder für Staunen, wenn ich erzähle, dass ich als Gesellin mit 20 Jahren schon in Leitungspositionen arbeiten könnte. Da fehlt das Wissen um die Vielfalt und Karrierechancen im Handwerk. Hier gibt es Nachholbedarf.“

„Glanzstück“ – zu hören auf allen Podcast-Plattformen sowie im Web-Player des BIV: https://www.die-gebaeudedienstleister.de/service/presse-kommunikation/podcast-glanzstueck/podcast-folgen-2023

Frühlings-Konjunkturumfrage Stimmungslage in Deutschlands beschäftigungsstärkstem Handwerk zeigt leicht nach oben // Fokusthema Integration: Jedes fünfte Unternehmen beschäftigt Geflüchtete aus der Ukraine

09.05.2023

Die Stimmung der Unternehmen im Gebäudereiniger-Handwerk hat sich im Vergleich zur deutlich defensiven Herbst-Umfrage 2022 leicht aufgehellt. Das ist ein Ergebnis der heute veröffentlichten Frühjahrs-Konjunkturumfrage des Bundesinnungsverbandes des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV). Seit 2019 präsentiert der Verband zweimal im Jahr seine exklusiven Konjunkturdaten. 40,5 % (Herbst: 31,3 %) der befragten Unternehmen haben demnach positive Geschäftserwartungen. 37,3 % (Herbst: 30,2 %) erwarten gleichbleibende Geschäfte. 22,2 % (Herbst: 38,5 %) blicken mit negativer Prognose auf das laufende Jahr. Größte Herausforderung bleibt die Personalgewinnung. Die Umfrage unterstreicht in diesem Zusammenhang die integrative Rolle der Gebäudereinigung für den Arbeitsmarkt. So ist es 21 % der befragten Unternehmen seit Ausbruch des Krieges gelungen, Geflüchteten aus der Ukraine eine (vorübergehende) Beschäftigung zu geben. Ernüchternd dagegen ist die Tatsache, dass dies fast dreimal so vielen Unternehmen (61 %) trotz Anstrengungen nicht gelungen ist. Häufig genannter Grund für das Scheitern: Bürokratie.

Bundesinnungsmeister Thomas Dietrich bewertet die Zahlen mit Licht und Schatten. Zum einen würden diese die Integrationsleistung, die Vielfalt und Toleranz der Branche deutlich unterstreichen. Rund 40 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Gebäudereinigung haben schon heute keinen deutschen Pass. Dass es fast zwei Drittel der Unternehmen dagegen nicht geschafft hätten, Menschen aus der Ukraine einzustellen, sei mit Blick auf die ohnehin angespannte Personalsituation frustrierend. Dabei begründet mehr als ein Viertel der Unternehmen (26,7 %) die gescheiterten Bemühungen mit zu hohem Bürokratieaufwand: „Wenn Behördenwirrwarr, Dauer der Bearbeitung oder fehlende Arbeitserlaubnisse für unsere Betriebe die größten Hürden darstellen, sind das hausgemachte Probleme, die die Politik schnellstmöglich abräumen muss. Mehr Tempo, weniger Bürokratie – so muss das Motto beim Thema Einwanderung lauten!“, so Thomas Dietrich. Weitere Herausforderungen sind nach Aussage der Betriebe Sprachbarrieren, fehlende Unterkünfte sowie Betreuungsmöglichkeiten für Kinder.

Skepsis gegenüber 4-Tage-Woche und Bürgergeld

Ob die häufig diskutierte Vier-Tage-Woche ein zentraler Baustein für die Beschäftigtengewinnung sein kann, ist in der Branche umstritten. In der Bewertungsskala (1 = nicht vorstellbar bis 10 = sehr gut vorstellbar) liegt der Durschnitt der Meinungen mit 4,6 im Mittelfeld.

Einigkeit dagegen herrscht bei der Bewertung des neuen Bürgergelds. Auf der Skala (1 = positiv bis 10 = negativ) liegt das klare Negativurteil der Unternehmen bei durchschnittlich 8,3. Demnach bezweifelt ein Großteil, dass die Bürgergeld-Reform eine Anreizwirkung für den Arbeitsmarkt hat.

Tarifautonomie: Kritik an der „Ampel“-Koalition

Deutlich gelitten hat zudem der Ruf der Bundespolitik in Sachen Lohnfindung bzw. Tarifautonomie. Auf die Frage, ob die Unternehmen dem Wort der Bundespolitik noch trauen, sich bei der anstehenden gesetzlichen Mindestlohnrunde herauszuhalten, liegt der Durchschnitt auf der Bewertungsskala (1 = kein Vertrauen, 10 = großes Vertrauen) gerade einmal bei 2,7.

Das Gebäudereiniger-Handwerk hat aufgrund des politischen Eingriffs der Bundesregierung in den gesetzlichen Mindestlohns im Jahr 2022 in vorgezogenen Tarifverhandlungen mit der IG BAU seine beiden allgemeinverbindlichen Branchenmindestlöhne auf 13 Euro bzw. auf 16,20 Euro erhöht. Zum 1. Januar 2024 steigen die Tariflöhne auf 13,50 Euro bzw. auf 16,70 Euro. Der Abstand zum gesetzlichen Mindestlohn gehört zum Markenkern der Tarifpolitik der Unternehmen im Gebäudereiniger-Handwerk.

An der Online-Umfrage haben sich im Zeitraum vom 28. März bis 16. April 2022 bundesweit knapp 400 Mitgliedsunternehmen beteiligt.

presseinformationen/detail/herbst-konjunkturumfrage-2023

Auch diesmal haben wir unsere Unternehmen zu dem Thema befragt. Schließlich ist es erklärtes Ziel des Bürgergeldkonzepts der Bundesregierung, Menschen auf dem Weg in den Arbeitsmarkt weiterzubilden, zu qualifizieren und ihnen einen Berufsabschluss zu ermöglichen. 85,7 % der befragten Unternehmen ist es seit Einführung des Bürgergelds zum Januar 2023 nicht gelungen, Menschen aus dem Bürgergeldbezug für eine Arbeit, eine Weiterbildung, Qualifizierung oder auch eine Ausbildung zu gewinnen. 9,4 % konnten diese Frage nicht beantworten. 4,9 % der Betriebe gaben an, Menschen aus dem Bürgergeld für die Gebäudereinigung gewonnen zu haben.