Konjunkturumfrage im Gebäudereiniger-Handwerk: Krankenstand seit Corona-Ausbruch nahezu verdoppelt - Telefonische Krankschreibung muss Ende finden

Deutschlands beschäftigungsstärkste Handwerksbranche verzeichnet seit Beginn der Corona-Krise eine massive Erhöhung des Krankenstandes: Demnach ist der durchschnittliche Krankenstand von 6,2 % auf 11,7 % gestiegen, ein Plus von knapp 90 %. Das ist das zentrale Ergebnis der Konjunkturumfrage des Bundesinnungsverbandes des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV). Zum Teil liegen die Krankenstände im hohen zweistelligen Bereich.

Die Gründe für diese Entwicklung sind unterschiedlich: Beschäftigte nehmen kleinere Krankheitssymptome zurzeit ernster als in der Vergangenheit, oftmals ist die Kinderbetreuung nicht anders zu gewährleisten. Doch auch die telefonische Krankschreibung, die seit Beginn der Corona-Krise gilt und zuletzt bis 18. Mai verlängert wurde, spielt eine entscheidende Rolle. „Die telefonische Krankschreibung darf nicht zum Dauerzustand werden“, so BIV-Geschäftsführer Johannes Bungart. „Auf dem vorsichtigen Weg zurück in eine gewisse gesellschaftliche und wirtschaftliche Normalität sollte die Krankschreibung per Telefon im Mai ihr Ende finden.“

Weitere Kernergebnisse der Konjunkturumfrage sind:

  • Mehr als 90 % der Unternehmen haben Umsatzeinbußen, die große Mehrheit zwischen 10-30 % (knapp 50 %).
  • Rund 57 % der Betriebe haben Kurzarbeit angemeldet.
  • Knapp ein Drittel (27 %) haben staatliche Krisenunterstützung in Anspruch genommen.
  • Die Geschäftsprognosen für das Jahr 2020 fallen mehrheitlich negativ aus: Knapp 60 % der Unternehmen haben „mittlere“, „ausreichende“ bzw. „eher schlechte“ Geschäftserwartungen.

Zur Umfrage: Der BIV befragt seine Mitgliedsunternehmen traditionell zwei Mal im Jahr. An der Online-Umfrage haben sich bundesweit knapp 600 Mitgliedsunternehmen zwischen 16. und 30. April 2020 beteiligt.